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Blasensteine

Symptome

  • Blasenentzündung
    häufiger Harndrang
  • Harnbefunde
    von unauffälig bis hochgradige Entzündung
  • Allgemeinbefinden
    häufig ungestört
  • Risiko
    Verschluss der Harnröhre und Nierenversagen
 

Struvit-Blasensteine eines Dackels

Ursachen?


- erbliche Defekte, die dazu führen, dass Stoffe in den Nieren anderes verstoffwechselt werden
- hohe Konzentrationen von Stoffen in der Nahrung: Phosphate, Magnesium, Oxalate
- pH-Wert im Urin 
- ungenügende Wasseraufnahme
- bakterielle Infektionen/ Obstruktionen/ Anomalien/ 

- ungewöhnlicher Um-/Abbau von Stoffen in der Niere, z.B. Harnsäure beim Dalmatiner

Woran erkenne ich, dass mein Tier an Harnsteinen leidet?

Symptome

Die betroffenen Hunde und Katzen zeigen häufig einen schmerzhaften sowie einen gesteigerten unproduktiven Harnabsatz. Dabei kann es (muss aber nicht) zum blutigen Urinabsatz kommen.
Außerdem kann es sein, dass Ihr Tier abdominale Schmerzen zeigt (nicht hinlegen wollen, vermehrtes Strecken, Empfindlichkeit beim Abtasten des Bauchraumes). Dies ist in schweren Fällen auf das Stauen des Urins zurückzuführen, wobei die Blase überdurchschnittlich stark gefüllt wird, im Extremfall sogar rückwirkend bis hin zu den Nieren.

Diagnostik

Ihr Tierarzt wird eine gründliche Anamnese durchführen, das heißt u.a. viele Fragen zu den Symptomen, zu der Rasse, dem Alter, den Vorerkrankungen und der Fütterung stellen.
Anschließend erfolgt eine Urinuntersuchung mittels Zystozentese (ultraschallgeführte Punktion der Harnblase zur Gewinnung von sterilem Urin).
Hierbei wird besonders auf den pH-Wert, die Dichte des Urins, den Eiweißgehalt sowie eventuelle Beimengungen (zB rote/weiße Blutkörperchen, Bakterien, Kristalle) geachtet.
Zusätzlich sollte von der Blase eine Ultraschall- und Röntgenuntersuchung durchgeführt werden. Hiermit kann man schon erste Hinweise auf die mögliche Steinart gewinnen.
In akuten schweren Verlaufsformen (Obstruktion der harnableitenden Wege) ist es unerlässlich ein Blutbild anzufertigen, um eine mögliche Schädigung der Nierenfunktion festzustellen.
Manchmal kann es von Nöten sein, eine Zysto- oder Urethroskopie (Untersuchungen der Blase und Harnröhre mit Hilfe von Endoskopen) durchzuführen, um zB Steine, die sich in der Harnröhre befinden, wieder in die Blase zurückzuverlagern.

Links: Röntgenbild  der Blasensteine, Rechts: Steine bei der  Blasenspiegelung

Therapie

Mittel der Wahl ist in vielen Fällen das chirurgische Entfernen der Steine und anschließender Einsendung in ein geeignetes Analysezentrum, um eine zielgerichtete präventive Therapie zu beginnen.
Falls, wie oben erwähnt, sich Harnsteine in die Harnröhre abgesetzt haben und so den Urinabsatz beeinträchtigen, muss man diese in die Blase zurückverlagern. Danach muss eine engmaschige Kontrolle des Urinabsatzes erfolgen.
Zusätzlich muss in allen Fällen die Behandlung einer vorliegenden bakteriellen Infektion mittels Antibiose nach Anfertigung eines Antibiogramms durchgeführt werden (sehr häufig bei Struvitsteinen).


Blasenstein-Operation bei einem Dackel. Im linken Bild: Eröffnung der vorgelagerten Blase, Mitte: Blick auf die Steine in der Blase, Rechts: entfernte Steine nach der OP

Harnstein-Diät?

Spezielles Management bei Struvit:
Mittlerweile gibt es spezielle Diät-Futtermittel, die man sowohl zur Auflösung als auch zur Prävention nach Entfernen eines Steines füttern kann. Diese wirken harnansäuernd und haben einen geringen Gehalt an Magnesium, Phosphor und Harnstoff.  Zusätzlich sollte der pH-Wert des Urins überwacht werden.

Spezielles Management bei Zystin:
Wichtig ist es eine Diät zu füttern, die eiweißreduziert sowie Urin-alkalisierend wirkt.

Spezielles Management bei Urat:
Eine alleinige Auflösung/Prävention mittels purinarmer Fütterung ist nicht zu erreichen. Deshalb wird Ihr Tier vom Tierarzt das Medikament Allopurinol verschrieben bekommen. Eine mögliche Komplikation kann die Bildung von Xanthinsteinen sein.

Spezielles Management bei Oxalat:
Bei dieser Steinart gibt es keine Auflösung mittels spezieller Diäten. Die einzige Therapie ist die operative Entfernung. Man sollte danach auf einen niedrigen Gehalt an Eiweißen, Kalzium, Oxalsäure und Natrium im Futter achten.