Danach rechnen wir mit etwa 3 Monaten Rekonvaleszenz, in der der Hund ein spezielles Bewegungsprogramm erhält und idealerweise physiotherapeutisch begleitet wird. Während dieser Zeit sollte der Hund außerdem entzündungshemmende Medikamente erhalten. Ein positiver Zusatzeffekt für erkrankte Gelenke wird außerdem Zusatzfuttermitteln mit hohem Chondroitin-Sulfat-gehalt und/oder Omega-3 Fettsäuren zugeschrieben.
Ursachen?
Anders als beim Menschen ist der Kreuzbandriß des Hundes keine Folge eines Traumas (Unfalls) sondern in der Regel das Resultat einer vorausgegangenen degenerativen Erkrankung des Kreuzbandes. Dem Kreuzbandriß geht also eine Entzündung des Kniegelenks voraus, die in vielen Fällen typische Symptome verursacht.
Man geht davon aus, dass die Entzündung des Gelenkes schrittweise zu Degeneration und Anriss, schlussendlich zum kompletten Riß des Kreuzbandes führen.
Dies erklärt warum häufig bereits über einen längeren Zeitraum Lahmheitsepisoden beobachtet werden, bevor dann meist ein Bagatelle-Trauma zum kompletten Abriss führt.
Hunde mit einer Kreuzbanderkrankung zeigen die typischen Symptome einer Kniegelenks-Entzündung wie Schwellung, Streckschmerz des Knies, Außenrotation der Gliedmasse sowie Lahmheit unterschiedlicher Grade.
Der untersuchende Orthopäde kann in der Regel schon früh sowohl am klinischen Bild wie auch anhand typischer Röntgenveränderungen oder auch mittels Ultraschalluntersuchung eine Kreuzbanderkrankung diagnostizieren. Weiterführende Bildgebung wie etwa die Magnetresonanztomografie können ebenfalls zur Beurteilung des Kreuzbandes herangezogen werden, sind jedoch in der Regel nicht nötig.
Operation?
OP-Methoden
Ist eine Kreuzbanderkrankung diagnostiziert macht es Sinn über eine frühzeitige Operation nachzudenken, da Tiere, die bereits vor dem Abriss operiert werden eine deutlich bessere Prognose haben.
Welche Op-Methode man für den individuellen Hund wählt hängt im wesentlichen von Größe und Gewicht, außerdem auch vom Aktivität-Level und Einsatzzweck des Hundes ab. Grundsätzlich wird man jedoch bei Hunden mit einem Gewicht über 25 kg eher zu einer Umstellungsosteotomie als zu einer extra- oder intra-artikulären Stabilisationstechnik raten.
Expertin auf dem Gebiet der Tierorthopädie in unserer Klinik ist Frau Dr. S. Wisniewski.
Vermuten Sie eine Kreuzbanderkrankung bei Ihrem Tier, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und entscheiden mit Ihnen, welcher Weg gegangen werden sollte.
Operation?
Kleine Hunde?
Bei kleinen Hunden können unter Umständen auch weniger aufwändige OP-Techniken zum Einsatz kommen, etwa ein Bandersatz mit synthetischem, nicht resorbierbarem Nahtmaterial oder auch eine einfache Kapsel-Raffung.
Allerdings stehen heute auch für kleine Hunde Implantate für Umstellungs-Osteotomien zur Verfügung, die auch bei kleinen Hunden excellente Resultate bringen.
Insbesondere beim gleichzeitigen Vorliegen einer Patellaluxation bringt eine Umstellungsosteotomie ein überlegenes Resultat.